Das Romantikerhaus präsentiert die bildkünstlerische Auseinandersetzung der Malerin und Grafikerin Sigrid Noack mit Goethes Briefroman „Die Leiden des jungen Werther“.
Die Assemblagen und Collagen der Künstlerin sind eine sehr gegenwärtige assoziative Reflexion der literarischen Vorlage. Ergänzt werden ihre Arbeiten durch historische Werkausgaben des „Werther“ und Kommentare der Zeitgenossen zu dem Werk des „Sturm und Drang“. Noacks Werke spiegeln das Aufgehen des Romanhelden in sinnliche Erfahrungsräume wider und zeigen zugleich die Zerrissenheit Werthers zwischen bürgerlicher Etikette und individueller Lebensweise, die ihn letztlich bewog, den Freitod zu wählen.
Begleitprogramm für Schüler ab der 6. Klasse:
„Man tanzt deutsch - Werther in der Gesellschaft des 18. Jahrhunderts“ - Gesellschaftliche Umgangsformen zwischen Mann und Frau (u.a. Tänze, Eheanbahnung, Ständegesellschaft; Briefkultur, Kleidung; zeitgenössische Illustrationen als Spiegelbilder der bürgerlichen Wertvorstellungen)
24. April 2010, 15:00 Uhr: „Unser eigenes Leben sollen wir leben“ (Luise Mejer) Charlotte Kestner als Werthers Lotte und als Frau ihrer Zeit zwischen Ideal, Klischee und Lebenswirklichkeit. Die Weimarer Literaturwissenschaftlerin Dr. Ulrike Müller wird ihren historischen Salongast, Charlotte Kestner, im Kontext der Aufklärung und der Weiblichkeitsbilder jener Epoche vorstellen. Zum Vorschein kommt am Ende eine ‚gestandene‘ Matriarchin, deren Tatkraft und Realismus uns bis heute zu überraschen vermögen und die dem von Thomas Mann gezeichneten Altersbild durchaus nicht entspricht.
4. Mai 2010, 19:30 Uhr: Die Werther-Rezeption im 19. Jahrhundert / Lesung mit Martin Stiebert
28. Mai 2010, Museumsnacht, 21:00 Uhr: Parodien zu Werther / Lesung mit Martin Stiebert