Um 1800 war Jena ein literarischer Brennpunkt: Schiller, Goethe, Hölderlin und die Frühromantiker zog es in das Saaletal.
Doch auch in den Jahrhunderten davor und danach lebten hier namhafte Literaten: Luther und Melanchthon prägten den Geist der frühen Universität. Salomo Franck, Kaspar Stieler, Christian Günther und Quirinus Kuhlmann wirkten im barocken Jena. Für das 19. Jahrhundert seien nur Caroline von Wolzogen, Georg Bötticher („Das lustige Jena“) und Nietzsche genannt. Für das zwanzigste der große Verleger Eugen Diederichs, der Nobelpreisträger Rudolf Eucken, die Expressionisten Becher und Sorge, die Gebrüder Hauptmann und vor allem Ricarda Huch.
Ganz zu schweigen von den Literaten, die in Jena studiert haben: Deren Reihe reicht von Klopstock und Menantes über Fritz Reuter bis zu Christa Wolf, Jürgen Fuchs, Lutz Rathenow und Ingo Schulze. Die Ausstellung erinnert mit historischen Aufnahmen und Bildern an ihre Wohnhäuser, die zum Teil durch Krieg und Modernisierung zerstört wurden. Seltene Erstausgaben, Dokumente, Filmaufnahmen und Hörproben in Jena entstandener Texte bringen Leben und Werk der Dichter nahe und vermitteln zugleich lebendige Stadtgeschichte.