Zur Rezeption einer Legende
In Zusammenarbeit mit dem Deutschen Museum für Karikatur und Zeichenkunst – Wilhelm Busch, Hannover, und dem Ausstellungsbüro Fahrenberg präsentiert das Romantikerhaus eine Ausstellung, die den Philosophen, Physiker und Aphoristiker Georg Christoph Lichtenberg (1742 – 1799) im Spiegel zeitgenössischer komischer Künstler zeigt.
1742 als 17. Kind eines protestantischen Pfarrers in Ober-Ramstadt geboren, war er kleinwüchsig hatte zwei Buckel und litt unter Kurzatmigkeit. Trotz seiner Behinderungen galt er schon damals als einer der genialsten Köpfe seiner Zeit, ein genauer Beobachter und Entdecker nicht nur wissenschaftlicher Zusammenhänge, sondern ebenso seiner Umwelt und seiner Mitmenschen. Er war der erste deutsche Professor für Experimentalphysik – wir verdanken ihm die theoretischen Grundlagen für den Fotokopierer, er führte die Plus- und Minus-Zeichen in die Physik ein, beschäftigte sich mit Blitzableitern und Zeitreisen, galt als innovativer und überaus amüsanter Lehrer; nebenbei gehen auf seinen Einfluss die ersten deutschen Freibäder zurück.
Darüber hinaus wird Lichtenberg als „Oheim deutschsprachiger Satire“ gerühmt. Immer wieder begeisterten sich daher Künstler nicht nur satirischer Provenienz für Lichtenbergs weisen und frechen Humor, die Präzision seiner Formulierungen und die tiefe Menschlichkeit, die aus allen seinen Aussagen und Notaten spricht.
LICHTENBERG RELOADED versammelt bedeutende künstlerische Aussagen in Zeichnerei, Malerei und anderen Medien zu dem kleinwüchsigen Geistes-Riesen aus der jüngeren Vergangenheit und ergänzt sie durch zahlreiche exklusiv für das Projekt entstandene Werke einer neuen Künstlergeneration. So werden Werke moderner Klassiker wie Loriot, Tomi Ungerer, F. K. Waechter, Franziska Becker, F. W. Bernstein, Gerhard Glück, Rudi Hurzlmeier gezeigt. Ebenso vertreten sind neue Bilder von Jakob Kirchmayr, Frank Hoppmann, Marion Vina u. v. a.