Über Leben und Werk der Karoline von Günderrode spricht Christine Theml am 22. April 2017 um 15 Uhr im Romantikerhaus Jena.
Karoline von Günderrode wird 1780 in Karlsruhe in eine adlige Familie geboren, die verarmt, als der Vater früh stirbt. Die Mutter zieht mit den Kindern nach Hanau. Im Alter von 17 Jahren wird die sprachbegabte älteste Tochter in ein Stift in Frankfurt am Main gegeben. Im Selbststudium eignet sich Karoline von Günderrode ein reiches Wissen vor allem in philosophischen Fragen an, schreibt Gedichte und Dramen und zeichnet sich durch überdurchschnittliche Kühnheit im Denken aus. Drei Menschen begegnen ihr, die ihr Leben bereichern und gleichzeitig beschweren: Bettina Brentano, sie bringt Frohsinn in das Leben der schwermütigen Dichterin und will eine Schwebereligion erdenken, die den Menschen Glück bringen soll. Carl von Savigny, in den sie sich verliebt, der sie wiederliebt, aber Gunda Brentano heiratet. Friedrich Creuzer, mit dem sie geistige und körperliche Leidenschaft verbindet und der sich von ihr lossagt, weil er diese ungewöhnliche Frau fürchtet. Sie ersticht sich am 26.Juli 1806 in Winkel am Rhein. Clemens Brentano kommentiert ihren frühen Selbstmord: „Es gibt Menschen die gleichsam mit ihren Schwingen nur das Leben im Fluge berühren; deren stilles Wirken wir nur in der Erinnerung wahrnehmen, wie es unendlich zarte Lieder gibt die wir nicht hören.“ Christine Theml wird in einem Vortrag und einer Lesung am Samstag, den 22. April, 15 Uhr im Romantikerhaus das Leben dieser ungewöhnlichen Frau lebendig werden lassen.