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Romantikerhaus Jena
Städtische Museen Jena
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Unterm Markt 12a
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Städtische Museen Jena
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„Verborgene Landschaften“

Fotoausstellung mit Arbeiten von Michael Ruëtz-Delius, Edelbert Richter und Christoph Beer

„Verborgene Landschaften“ ©Romantikerhaus Jena

Die beteiligten Künstler versuchen mit ihren Landschaftsfotografien nicht nur die Weite und Gesamtheit von Natur einzufangen, sondern deuten durch die Details ihrer künstlerischen Aufnahmen ebenso die Spuren menschlichen Wirkens an. Die Bilder der zeigen das Spannungsfeld von Offenlegen und Verbergen. Dabei nehmen sie in künstlerischer Weise die Forderung von Novalis auf: „Die Welt muss romantisiert werden … indem ich dem Gewöhnlichen ein geheimnisvolles Ansehen gebe, so romantisiere ich es…“ Texte der beteiligten Künstler und der Frühromantiker ergänzen diese Brechungen und Reflexionen.

Michael Ruëtz-Delius

Er wurde 1968 in Köln geboren und war nach einem Maschinenbaustudium fünf Jahre als Ingenieur in Jena, Berlin, Stuttgart und Zürich tätig. Auf seinen vielen Reisen wurde ihm das Schreiben und Fotografieren zum künstlerisch ambitionierten Hobby. Sein Projekt „Verborgene Landschaften“ gab der Ausstellung den verbindenden Titel. Im Fokus der ausgestellten Arbeiten stehen dabei Landschaften, die sich dem Auge des Betrachters nicht sofort erschließen. Nicht nur die Weite und Gesamtheit einer Landschaft, sondern ihre Details, ihre Fragmente reizen den Künstler. Bei näherer Betrachtung enthüllen diese „Verborgenen Landschaften“ die Spuren menschlichen Wirkens. Michael Ruëtz-Delius äußert sich zu dem Spannungsfeld zwischen Offenlegen und Verbergen: „Beide Begriffe stehen für mich sehr eng beieinander, jedenfalls solange sie nicht ausschließlich das Eine oder das Andere sind. Sie werden also hier teilweise verborgene bzw. teilweise offen gelegte Landschaften sehen. Im Laufe des Projektes habe ich begonnen, mit den Begriffen zu spielen. Teilweise ist der Begriff 'verbergen' dabei aktiv, teilweise passiv verstanden, etwa im Sinne von bedecken oder bedeckt. Manche Motive sind in sich verborgene Landschaften, etwa ein schneebedeckter Bach. Andere Motive wurden dies erst durch das fotografische Anstreben oder Vermeiden, etwa hinsichtlich Schärfe und Standpunkt. Intensive Wahrnehmung von Landschaften und Einsichten über die Wahrnehmung, das mag sich als Ziel dieses Projektes fügen. Denn vielleicht sieht man manchmal mehr, wenn man nicht alles und nicht vollständig und nicht sofort sieht.“ Seinen Fotografien zur Seite gestellt und an sie angelehnt sind kurze Texte mit Gedanken zum Verbergen und Offenbaren.

Christoph Beer

Der 1975 in Gera geborene Christoph Beer ist nach einem Industrie-Design-Studium an der HKD Burg Giebichenstein, dem Studium von Kommunikationsdesign mit dem Schwerpunkt Fotografie an der FH Nürnberg und verschiedenen Studienreisen nach Indien und Nepal als freiberuflicher Fotodesigner tätig. In der Ausstellung zeigt er mit den Zyklen „Trees“ oder „Light Show“ seine bildkünstlerische Gestaltung von Nähe und Ferne. Diese Arbeiten spiegeln eine Naturbetrachtung mit frühromantischen Anklängen wider. Natur im frühromantischen Sinne meint einen Gesamtzusammenhang von Materiellem und Geistigem. Es gibt keine Zergliederung in Literatur, Religion, Kunst und Natur. Es ist alles eine Einheit und bedingt einander. In diesem Zusammenhang steht auch die Forderung von August Wilhelm Schlegel: „Der Depoetisationsprozeß hat freilich lange genug gedauert, es ist einmal Zeit, dass Luft, Feuer, Wasser, Erde wieder poetisiert werden.“ So vermitteln die ausgestellten Arbeiten von Christoph Beer poetische Empfindungen ausgelöst durch die Kühle der Stimmung und die Weite des Horizonts.

Edelbert Richter

Der in Weimar lebende Dr. Edelbert Richter ist bereits als engagiertes Mitglied von Friedens- und Ökologiebewegungen, als Mitbegründer des Demokratischen Aufbruchs 1989, als Abgeordneter im Europäischen Parlament und Mitglied des Deutschen Bundestages bis 2002 einem größerem Kreis bekannt. Nach vielen Jahren der politischen Arbeit sucht Edelbert Richter an die künstlerischen Ambitionen seiner Jugendzeit anzuknüpfen. Die im vorgeschrittenen Alter wieder gewonnene innere Freiheit und Freizeit nutzt er für die Landschaftsfotografie. In der Ausstellung zeigt eine kleine Auswahl von Fotos Parks oder Wiesen im romantisch-stimmungsvollen Wechsel von Jahres- und Tageszeiten. Seine Fotografien wollen dazu einladen, in Ruhe anzuschauen, woran wir im Alltag oft vorübergehen.

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